Über 14 Jahre Erfahrung in Paatherapie und Beziehungscoaching

Die meisten Menschen, die zu mir kommen, haben sich schon viele Gedanken über den Zustand ihres Lebens gemacht und sich etliche Impulse von außen geholt. Trotzdem haben Sie das Gefühl in einer Sackgasse zu stecken. Auch ich kenne diesen Zustand sehr gut. Bei meinen Klientinnen und Klienten hört sich das dann oft so an: ich habe schon alles probiert, was soll ich denn noch machen? Nichts hilft. Und dann gewinnt oft der Gedanke, ich muss etwas im Außen ändern, außerordentlich viel Zugkraft. Vielleicht muss ich mich trennen oder zumindest mal eine räumliche Trennung versuchen, meinen Job kündigen, woanders hinziehen, mich auf einer Dating Plattform anmelden etc. Oder ich muss einfach den entscheidenden Menschen treffen, der mir zum Durchbruch verhilft oder das entscheidende Seminar besuchen, Buch oder den Internetartikel lesen oder endlich anfangen zu meditieren etc.

Auch wenn all diese Dinge prinzipiell sinnvoll sein können, lösen sie doch das Grundproblem nicht. Ja was ist denn das Grundproblem, höre ich sie jetzt fragen. Meine Antwort ist nicht spektakulär und wird in der Regel sehr ungern gehört bzw. sehr gerne überhört. Das Fundament, der fruchtbare Boden, auf dem alles andere aufbauen kann, ist ein zutreffendes Selbstbild. Habe ich das nicht, greifen all die guten Techniken oder Gedanken ins Leere. Leider haben die meisten Menschen, einschließlich meiner selbst, nicht grundsätzlich ein zutreffendes Selbstbild von sich. In der Regel ist es etwas zu rosig. Selbst wenn wir uns selbst gerne mal "fertig machen" mit Gedanken wie "ich krieg es einfach nicht hin, oder ich schaffs nie oder ich bin einfach zu blöd" etc. heisst es nicht, dass wir uns realistisch sehen. Gerade wenn ich mich selbst klein mache, weiche ich den Tatsachen über mich aus. Was genaue mache ich denn, so dass ich nicht die gewünschten Beziehungen in meinem Leben habe? Darauf präzise Antworten zu finden, ist ein schwieriger Prozess und braucht in der Regel Unterstützung. Ohne zutreffende Antworten auf diese Frage, kann ich nicht an den Punkten vorankommen, mit denen ich unzufrieden bin. Dieser Prozess, sich selbst klar zu sehen, ist nicht beliebt bei meinen Klienten und Klientinnen und auch ich finde ihn nicht gerade angenehm. Doch ist er der einzige Weg, wirklich weiter zu kommen und erfüllte Beziehungen zu leben. Vor allem Rückmeldungen anderer Menschen und schwierige Emotionen sind dabei sehr hilfreich. Diese ernst zu nehmen und mit der Haltung zu begegnen, was das mit meinem Verhalten bzw. meiner Denkweise zu tun hat, öffnet den Weg für erfreulichere Ergebnisse.

Immer wieder höre ich diese Aussage: wir sind soo unterschiedlich! Was wäre denn wenn wir nicht unterschiedlich wären? Möchten Sie mit einer Person zusammenleben, die genau so ist wie Sie selbst? Wenn wir in das Bild tiefer hineingehen, wird uns in der Regel schnell deutlich, dass das nicht die ideale Lösung wäre. Das wäre einfach zuviel vom Gleichen, zu einseitig. Gerade die Unterschiedlichkeit ist es ja, die uns am Anfang zueinander hingezogen hat. Was wir in der Verliebtheitsphase aufregend oder beruhigend fanden, finden wir jetzt nervig. Denn Unterschiedlichkeit bedeutet, dass wir unterschiedliche Bedürfnisse haben. Der Andere ist tatsächlich ganz anders als ich selbst. Wir denken allerdings aus unserer eigenen Welt heraus und haben kein Verständnis dafür, dass das Gegenüber andere Vorlieben und Wünsche hat, sich anders auf die Welt bezieht. Unsere eigene mentale Welt kommt uns vor, als wäre diese die Realität. Wir empfinden das Verhalten des Partners/der Partnerin als "falsch", weil wir die Welt auf eine bestimmte Weise betrachten und die erscheint uns als "richtig".

Die Partnerschaft kann uns dabei helfen, wirklich tolerant zu werden. Wir glauben, wir sind tolerant? Damit meinen wir in der Regel unsere Toleranz bei Dingen, die uns nicht direkt betreffen wie unterschiedliche Glaubensrichtungen, Herkunft etc.. Doch wie tolerant sind wir wirklich, wenn die Partnerin sehr viel Wert auf vegetarisches Essen legt und ich selbst gerne Fleisch esse? Oder der Partner am liebsten Dokumentarfilme schaut, die ich langweilig finde? Und das sind ja noch die einfacheren Sachen. Wie sieht es aus, wenn der Partner nicht über seine Gefühle reden mag und die Partnerin wenig Verlangen nach Sex hat? Die Lösung ist nicht, alles hinzunehmen. Doch wenn ich die Unterschiedlichkeit insofern als Problem sehe, als dass mein Gegenüber nicht so funktioniert wie ich und an die angebliche " Vernunft" appelliere, finde ich keinen Zugang zu ihm/ihr und der Andere/die Andere macht zu, geht in den Widerstand. Das Geheimnis ist die Antwort auf die Frage: wie erreiche ich meinen Partner/meine Partnerin am besten, damit echte Kooperation entstehen kann? Erst wenn es Beide attraktiv finden, sich zu öffnen, sind sie bereit, sich der Unterschiedlichkeit hinzugeben und davon zu profitieren statt sie zu bekämpfen. Denn Unterschiede sind an sich sehr bereichernd, wir haben dann viel mehr zusammen als jede/r für sich.

Immer wieder stellen uns unsere Eltern vor große Herausforderungen: Sie geben uns ungefragt Ratschläge, wir spüren ihre Missbilligung und Einmischung oder Sie kümmern sich wenig, sind eher sachlich oder einfach nervig in ihrer Art. Oder der Partner, die Partnerin sieht die eigenen Eltern ganz anders als ich selbst und es ist schwierig zwischen ihnen. Die Fallstricke sind zahlreich und die Loslösung von den Eltern ein Prozess, der nicht einfach automatisch gut funktioniert.

Wie komme ich als Erwachsener mit meinen Eltern auf Augenhöhe und aus der alten Rolle heraus? Manche glauben das Thema durch Distanz lösen zu können oder durch Nähe, die sich nicht mit dem auseinandersetzt, was da passiert. In beiden Fällen bleibe ich als Kind abhängig. Selbst wenn ich nach Australien auswandere, nehme ich meine Eltern in meiner mentalen Welt mit. Selbst wenn sie schon gestorben sind, geht die Beziehung in mir weiter und bleibt unaufgeräumt und belastend. Und wenn ich sie eben einfach so akzeptiere, wie sie nun mal sind, bin ich in meinem Kopf oft nicht in einem echten Frieden mit ihnen.

Wie schaffe ich also die Voraussetzung für eine gelingende Partnerschaft, die in der Regel anders laufen sollte als die in meinem Elternhaus? Nur wenn ich meine Eltern sehe, wie sie wirklich sind, nicht aus Liebe blind bleibe oder durch Distanz verdränge, kann ich ein Verhalten finden, was angemessen gegenüber meinen Eltern ist. Wenn ich die Realität sehe, geht es meistens darum, sich abgrenzen zu lernen, zu sich zu stehen, sich aus unpassenden gefühlten Verpflichtungen zu lösen und das tun zu können, was sich nach dem Hinschauen wirklich stimmig anfühlt.

Manchmal ist es einfacher in der Welt Karriere zu machen und viele Menschen zu führen, als Mutter oder Vater gegenüber zu sich selbst zu stehen. Das zeigt auf, wieviel gebundene Energie darin steckt, wieviel Angst oft da ist. Auch ein häufig versuchter Ausweg ist der zu sagen, die kann ich doch sowieso nicht mehr ändern. Das ist in den allermeisten Fällen richtig. Doch es geht nicht darum, die Eltern zu verändern, sondern das eigene Verhalten und Denken auf eine neue Stufe zu bringen statt einfach nur mitzumachen, rumzumeckern oder wegzugehen. Wenn Sie das nicht gegenüber Ihren Eltern schaffen, wird es in Ihrer Partnerschaft auch nicht funktionieren.

Viele Paare glauben, dass sie ein Kommunikationsproblem haben. Dahinter steckt die Idee, dass sie anders reden müssten, damit der Andere sie endlich versteht. Wenn sie nur die richtigen Worte sagen, in der richtigen Art und Weise, dann würde der Andere wohlwollender sein. Kommunikationstechniken z.B. nach Rosenberg könnten vielleicht helfen. An dem theoretischem Konzept ist auch alles einleuchtend. Vielleicht schaffen Sie es auch, die Technik eine gewisse Zeit umzusetzen. Doch es funktioniert in der Regel auf Dauer nicht, weil sie sich noch nicht mit dem tatsächlichem Problem beschäftigen: der Andere versteht ihre ungeschulten Worte durchaus oder könnte sich entsprechend Mühe geben, sie zu verstehen. Doch er oder sie hat kein Verständnis für das, was sie sagen. Auch wenn sie es so neutral wie möglich formulieren und bei sich und Ihren Wünschen bleiben. Der Andere hat kein Interesse daran, Ihnen entgegenzukommen oder nur sehr oberflächlich.

Wir haben kein Verständnis für die Bedürfnisse des Anderen, weil wir frustriert sind und uns ungerecht behandelt fühlen. Wir wollen dem Anderen einfach nicht mehr entgegenkommen, weil es uns reicht. Der Mann fühlt sich oft von seiner Frau zu sehr kritisiert, zu wenig wert geschätzt in seiner Person oder sonst irgendwie vereinnahmt. Die Frau fühlt sich in ihren Bedürfnissen nicht gesehen und geschätzt.

Da können wir noch so kommunikationstechnisch perfekt sprechen, diese Grundproblematik bleibt und ist stärker als bessere Worte. Doch wir würden lieber im Bereich der Kommunikationstechnik bleiben, weil wir ahnen, wieviel komplizierter unsere wahren Gefühle, Bedürfnisse und Dynamiken sind. Das stimmt, dafür ist das Hinschauen dort sehr viel nachhaltiger und damit lohnender. Wenn das Fundament stimmt, dann brauchen wir die Technik oft gar nicht mehr, sondern finden intuitiv zu kooperativeren Worten.

Niemanden lässt das Thema Corona kalt, jede und jeder muss sich damit in irgendeiner Weise auseinandersetzen. Wir ordnen uns dazu ein, finden eine Meinung dazu. Fühlen uns wohl mit Menschen, die eine ähnliche Position besetzen und weniger wohl mit den Andersdenkenden. Oder versuchen das Thema möglichst auszublenden, damit die Harmonie gewahrt bleibt. Das Virus und der Umgang damit ist ein schwieriges und komplexes Thema. So wie viele Themen in der Partnerschaft und unter Freunden/Bekannten auch. Der Andere reizt uns mit seiner Art, mit dem Thema umzugehen. Wir finden es schwierig, ihn oder sie zu lassen, weil es sich für uns so anfühlt, der Andere ist da irgendwie nicht auf der richtigen Spur. Doch wenn wir mit ihm oder ihr nur ganz vernünftig reden wollen, kommen wir mit unseren Argumenten einfach nicht durch. Wir streiten immer weiter oder umschiffen das Thema. Kürzlich erzählte mir eine Freundin, dass sich ein Paar getrennt hat, weil das Thema Corona zur totalen Eskalation geführt hat.

Der Kampf gegen jemanden führt – das wissen wir alle – letztlich nie dazu, dass der Andere etwas wirklich einsieht. Was ist also ein besserer Weg? Soll ich denn alles schlucken, wenn ich anders denke? Nein! Es ist wichtig, eine Position zu finden und sie zu vertreten, auch zum Thema Corona. Doch sobald ich daraus ein Kampffeld mache und angriffslustig werden, schwäche ich meine Position. Eine wesentlich stärkere Position habe ich so:

Wenn ich darüber in einer passenden Situation souverän spreche oder schweige, wenn es nicht passt. Mich bei schwierigen Gefühlen selbst beruhige und nicht in Schwarz-Weiß Kategorien denke, die Einen sind richtig, die Anderen sind falsch und ich muss gegen das Falsche kämpfen. Wenn ich gegen etwas ankämpfe, mich damit viel beschäftige und darüber rede, bekommt es sehr viel Raum. Ich bin dann die ganze Zeit mit dem Thema beschäftigt, mit der „Gegenseite“, versuche Argumente/Fakten für meine Meinung zu finden, die der Anderen zu entkräften etc. Mein Geist ist von dem Thema belastet, ich bin nicht mehr bei mir und worum es eigentlich gerade in meinem Leben geht.
Mir einzugestehen, was ich selbst davon habe, wenn ich andere verurteile und davon loszulassen. Den eigenen Weg beharrlich gehen und mich nicht in Themen verstricke, die ich nicht beeinflussen kann. Wenn Sie dabei ruhig und wohlwollend bleiben, haben Sie letztlich vielmehr Einfluss als im Kampfmodus.

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Telefonische Kontaktaufnahme ist in der Zeit von Mo-Fr zwischen 8.00 und 20.00 Uhr, samstags zwischen 9.00 und 13.00 Uhr möglich, allerdings durch meine vielen Termine schwierig. Sollten Sie keinen Erfolg haben, hinterlassen Sie bitte auf dem Anrufbeantworter eine Nachricht. Ebenso können Sie das Kontaktformular nutzen. Bitte schildern Sie kurz Ihr Anliegen.

Kontakt

Birgit Rohweder M.A.
Paartherapie und Beziehungscoaching
Rosenstraße 5 B
Eingang B – 2. Stock
71640 Ludwigsburg

Telefon 07141 – 9 56 87 22
post@birgitrohweder-beratungen.com

Lage und Parkplätze

Direkt am blühenden Barock in zentraler Lage von Ludwigsburg finden Sie meine Praxis, in einem Firmengebäude neben der Rosenstraße 5 (Mucha) mit zwei Eingängen. Der Eingang B befindet sich nach Eintritt in den Hof gleich rechts (durch den Hof gegenüber ist Eingang A) mit meinem Klingelschild.

Parken können Sie in der Mömpelgardstraße direkt am Blühenden Barock (nur im Sommerhalbjahr vor allem während der Schulferien und an Samstagen tagsüber oft belegt), auf der Bärenwiese und auch in der Rosenstraße direkt. Allerdings gilt hier Parken nur für Anwohner, mit einer Visitenkarte von mir gelten Sie als Anwohner.

Wenn Sie durch die Rosenstraße fahren, finden Sie dahinter weitere Straßen mit Parkmöglichkeiten. Im ganzen Gebiet um das Schloss herum sind die Parkplätze von montags bis samstags von 8-19.00 kostenpflichtig, 1,00 Euro pro Stunde.

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