Die meisten Menschen, die zu mir kommen, haben sich schon viele Gedanken über den Zustand ihres Lebens gemacht und sich etliche Impulse von außen geholt. Trotzdem haben Sie das Gefühl in einer Sackgasse zu stecken. Auch ich kenne diesen Zustand sehr gut. Bei meinen Klientinnen und Klienten hört sich das dann oft so an: ich habe schon alles probiert, was soll ich denn noch machen? Nichts hilft. Und dann gewinnt oft der Gedanke, ich muss etwas im Außen ändern, außerordentlich viel Zugkraft. Vielleicht muss ich mich trennen oder zumindest mal eine räumliche Trennung versuchen, meinen Job kündigen, woanders hinziehen, mich auf einer Dating Plattform anmelden etc. Oder ich muss einfach den entscheidenden Menschen treffen, der mir zum Durchbruch verhilft oder das entscheidende Seminar besuchen, Buch oder den Internetartikel lesen oder endlich anfangen zu meditieren etc.
Auch wenn all diese Dinge prinzipiell sinnvoll sein können, lösen sie doch das Grundproblem nicht. Ja was ist denn das Grundproblem, höre ich sie jetzt fragen. Meine Antwort ist nicht spektakulär und wird in der Regel sehr ungern gehört bzw. sehr gerne überhört. Das Fundament, der fruchtbare Boden, auf dem alles andere aufbauen kann, ist ein zutreffendes Selbstbild. Habe ich das nicht, greifen all die guten Techniken oder Gedanken ins Leere. Leider haben die meisten Menschen, einschließlich meiner selbst, nicht grundsätzlich ein zutreffendes Selbstbild von sich. In der Regel ist es etwas zu rosig. Selbst wenn wir uns selbst gerne mal "fertig machen" mit Gedanken wie "ich krieg es einfach nicht hin, oder ich schaffs nie oder ich bin einfach zu blöd" etc. heisst es nicht, dass wir uns realistisch sehen. Gerade wenn ich mich selbst klein mache, weiche ich den Tatsachen über mich aus. Was genaue mache ich denn, so dass ich nicht die gewünschten Beziehungen in meinem Leben habe? Darauf präzise Antworten zu finden, ist ein schwieriger Prozess und braucht in der Regel Unterstützung. Ohne zutreffende Antworten auf diese Frage, kann ich nicht an den Punkten vorankommen, mit denen ich unzufrieden bin. Dieser Prozess, sich selbst klar zu sehen, ist nicht beliebt bei meinen Klienten und Klientinnen und auch ich finde ihn nicht gerade angenehm. Doch ist er der einzige Weg, wirklich weiter zu kommen und erfüllte Beziehungen zu leben. Vor allem Rückmeldungen anderer Menschen und schwierige Emotionen sind dabei sehr hilfreich. Diese ernst zu nehmen und mit der Haltung zu begegnen, was das mit meinem Verhalten bzw. meiner Denkweise zu tun hat, öffnet den Weg für erfreulichere Ergebnisse.